Neue EP von Ron Diva VÖ: 28. November 2025
Rondiva geht seinen eigenen Weg – konsequent, leise und zugleich von großer Strahlkraft. Während viele in der Popmusik auf schnelle Aufmerksamkeit, Imagepflege oder Social-Media-Kampagnen setzen, zieht sich der Musiker aus Bielefeld lieber zurück, um seinen Liedern Zeit zu geben. In dieser bewussten Einsamkeit entstehen Songs, die weit über den gängigen Poprahmen hinausgehen – poetisch, tiefgründig und voller emotionaler Wahrhaftigkeit.
Seine neue EP „Im Inneren der Seifenblase“ ist ein besonderes Werk: Ursprünglich für das gleichnamige Theaterstück von Isabel Remer komponiert, thematisiert sie die „neurodiverse Wahrnehmung“ – ein Erleben der Welt als bruchstückhafte, unverbundene Realität. Rondiva wirkt auch in den Aufführungen am Bielefelder Theaterlabor mit und interpretiert dort alle Songs live auf der Bühne. Für die Albumversion hat er die Lieder gemeinsam mit Produzent Gunnar Ennen (bekannt durch seine Arbeit mit Gisbert zu Knyphausen) weiterentwickelt und ihnen eine neue, kraftvolle Form gegeben: Aus akustischen Theaterstücken wurden eigenständige Songs mit Bandarrangements, die emotionale Tiefe mit klanglicher Weite verbinden.
Schon das erste Stück „Türen“ macht deutlich, wie fein Rondiva mit Stimmungen arbeitet. In der Tradition großer Singer/Songwriter erzählt er nicht alles, sondern lässt Leerstellen, in denen sich das Publikum selbst wiederfinden kann. „Astronaut“ berührt mit der Zeile „Wenn du mich auch oft nicht fassen kannst, bleib bei mir“ – ein Satz, der zugleich Einsamkeit, Sehnsucht und Zärtlichkeit trägt. Und „Small Talk“ spiegelt den modernen Kommunikationslärm wider, in dem Worte an Bedeutung verlieren und Orientierung schwerfällt – ein Thema, das weit über neurodiverse Wahrnehmung hinausweist.
Rondiva ist ein Künstler, der etwas zu sagen hat – ohne laute Gesten, dafür mit umso mehr Substanz. „Im Inneren der Seifenblase“ ist ein eindrucksvolles Werk über das Anderssein, über Sensibilität, Zerbrechlichkeit und die Suche nach Verbindung. Eine EP, die nachklingt – und nachwirkt.
