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Júlia Karosi & Kristjan Randalu feat. Ingrid Jensen – „Inner Voice“

Album-VÖ: 24. Mai 2024

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Album

Über das Album

„Inner Voice“ ist die mittlerweile sechste Albumveröffentlichung der ungarischen Jazzsängerin und Komponistin Júlia Karosi. In einem einzigartigen Kaleidoskop verschmilzt die 42-jährige Ausnahmemusikerin auf einzigartige Weise zeitgenössische Jazzkompositionen, Volksliedbearbeitungen und klassische Musik zu einem harmonischen und tiefgreifenden Gesamtkunstwerk. Ihre künstlerische Vision überbrückt nicht nur Genregrenzen, sondern auch kulturelle und musikalische Traditionen. Verstärkt wird die Klangvielfalt des Albums durch die sehr intime und direkte Atmosphäre der Aufnahmen.

Der größte Teil des Albums besteht aus einem Gesangs-Klavier-Duo bei dem neben Júlia Karosi auch der estnische Pianist und Komponist Kristjan Randalu und weitere Gastmusiker:innen mitwirken.

„Die Musik und das Spiel von Kristjan Randalu sind für mich seit Jahren eine wichtige Inspiration. Die Art, wie er über klassische Musik improvisiert, ist wirklich einzigartig, und seine eigenen Kompositionen offenbaren ein ganz besonderes Universum. Wir hatten 2021 ein Konzert in der Liszt-Akademie in Budapest. Danach fing das Konzept des Albums an, Form anzunehmen und Gestalt anzunehmen. Die Zusammenarbeit mit Kristjan war sehr inspirierend, er hat einen sehr großen Anteil an den Kompositionen und Arrangements.“ (Júlia Karosi)

Die musikalische Sensibilität und Brillanz der kanadischen Jazztrompeterin Ingrid Jensen, die als eine der begabtesten Trompeterinnen ihrer Generation gefeiert wird, verleiht dem Album einen zusätzlichen Glanz. Durch die Zusammenarbeit entsteht eine bemerkenswerte Klangfarbe und musikalische Tiefe. Die beiden Musikerinnen freuen sich, ihre gemeinsam arrangierten Kompositionen im April 2024 beim angesehenen Bartók-Frühlingsfestival in Budapest live aufzuführen.

Das Album enthält auch Originaltexte und -kompositionen, wie die Neufassung von Mussorgskys Klavierstück „Une Larme“ unter dem Titel „Mutter und Tochter“, das die mystische Beziehung zwischen einer Frau und ihrer Tochter erkundet. Die Inspiration für das Lied „Villa-Loboz-Lied“ zieht die Künstlerin aus pränatalen Erinnerungen, die sich zum Teil bis heute in ihrer Musik wiederfinden.

„Dieses Lied war für mich schon im Mutterleib eine prägende vorgeburtliche musikalische Erfahrung. Meine Mutter ist Opernsängerin und hat dieses Stück für eine CD aufgenommen, als sie mich erwartete. In meinen Originalkompositionen taucht der Text auf, und manchmal verschwindet er.“

Ein weiterer bemerkenswerter Einfluss auf das Album ist das musikalische Erbe von Béla Bartók, das sich in den Gesangsübungen und Interpretationen der Mikrokosmos-Stücke widerspiegelt. Die Verbindung von Musiktheorie und Improvisation in Verbindung mit Bartóks einzigartiger Musiksprache prägt das Werk der Künstlerin und findet sich auch auf dem Album wieder. Eine Hommage an den kanadischen Jazztrompeter Kenny Wheeler findet sich ebenfalls auf dem Album, das auch drei faszinierende Originalkompositionen von Kristjan Randalu enthält. 

Der Titelsong „Inner Voice“ thematisiert Júlia Karosis innere Führung im Leben und auf der Bühne, während „Soul Place“ nach dem Ort sucht, an dem die Seele ihr Zuhause findet – sei es in der Musik oder anderswo. 

Das Album ist eine klangliche Liebeserklärung und eine experimentelle Verbindung von Traditionals, Klassik und Jazz, die es in dieser Form noch nicht gibt. In einzigartigen Interpretationen verwebt die Musikerin verschiedene Genres zu einem harmonischen Geflecht aus Melancholie und Hoffnung und in jedem Ton spürt man die Tiefe ihrer Emotionen und die Virtuosität ihres Könnens. 

Mit diesem Album eröffnet Karosi eine neue Dimension der Musik, die sowohl die Seele berührt als auch den Geist beflügelt. Es ist eine Ode an die Schönheit der Musik und ein zeitloses Zeugnis ihrer universellen Sprache.

Über Júlia Karosi

Über die Musiker

Júlia Karosi wurde in eine musikalische Familie hineingeboren. Ihre Mutter ist die bekannte ungarische Opernsängerin Júlia Pászthy und ihr Bruder der international preisgekrönte Konzertorganist Balint Karosi. Mit sechs Jahren begann sie an der György-Solti-Musikschule in Budapest Unterricht zu nehmen und lernte zwölf Jahre lang klassisches Klavier und fünf Jahre Geige. Während ihrer Schulzeit sang sie im Mädchenchor Angelica, mit dem sie an ausländischen Wettbewerben und Tourneen teilnahm.

Bald interessierte sie sich für viele Bereiche der kreativen Künste; sie schrieb Gedichte, komponierte Musik und nahm Schauspielunterricht. Ihr Interesse an humanistischen Studien führte dazu, dass sie beim National High School Philosophy Contest einen bedeutenden Preis gewann, der ihr als Sprungbrett diente, um an der Eötvös-Lóránd-Universität in Budapest Ästhetik und Philosophie zu studieren. 

Sie erwarb in beiden Fächern Master Abschlüsse und wandte sich während ihres Studiums an der Universität dem Jazz zu und begann, diese Musikrichtung intensiv zu studieren. Nach ihrem Studium bereitete sie sich bei Gábor Winand auf ein Jazzstudium vor und wurde 2008 in die Jazzabteilung der Franz-Liszt-Musikakademie aufgenommen. 2010 absolvierte sie als einer der fünf besten Studenten des von der Musikakademie ins Leben gerufenen Talententwicklungswettbewerbs. Sie gewann Preise und Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben in Polen und Frankreich. 2011 verlieh ihr der ungarische Jazzverband den zweiten Preis für ihre Komposition „Sketches“.

Als 2010 ihr eigenes Quartett gründete, markierte dies einen bedeutenden Meilenstein in ihrer Karriere. Mit einem Repertoire, das hauptsächlich aus ihren eigenen Kompositionen besteht, präsentiert Júlia einen Klang, der klassische Musik und modernen Jazzgeschick miteinander verwebt. Sensibel und einfühlsam strebt sie nach einem klaren Klangbild, das die Herzen ihrer Zuhörer:innen berührt. Erste Liveerfahrungen sammelt sie in verschiedenen Jazzclubs und bekannten Jazzlokalen in Ungarn. 

Ihr erstes Album „Stroller Of The City Streets“ wurde 2012 vom japanischen Label Whereabouts Records veröffentlicht und im selben Jahr erschien „You Stepped Out Of A Dream“, welches ebenfalls auf dem Label aus Tokyo veröffentlicht wurde. „Hidden Roots“, auf dem auch der Saxophonist Tobias Meinhart mitwirkte, erschien 2014 auf dem New Yorker Label Dot Time Records. Es enthält eine Reihe von Júlias neuen Kompositionen und, wie der Name schon andeutet, Bearbeitungen ungarischer Volkslieder. Im selben Jahr trat sie gemeinsam mit Tobias Meinhart auf der jazzahead! in Bremen auf.

2016 kehrte sie nach der Geburt ihres Sohnes mit neuem Material auf die Bühne zurück, einer Gershwin-Revue, die von Márton Fenyvesi mit einer Streichersektion orchestriert und unter dem Titel „Love Is Here To Stay – Gershwin LIVE at the Liszt Academy“ 2018 als Eigenproduktion veröffentlicht wurde. 2018 gewann sie mit ihren Transkriptionen von Bartóks Mikrokosmos und Neubearbeitungen von Kodálys Epigram ein Stipendium von der Ungarischen Kunstakademie. Diese Werke, die sie 2019 mit dem Gastmusiker Ben Moder aufführte, erschienen 2020 auf ihrem Album „Without Dimensions“ (Double Moon & Challenge Records). Des Weiteren hat sie unter dem Titel „Vocal Exercises on Bartók‘s Mikrokosmos“ ein Buch zu dem Thema veröffentlicht.

Júlia Karosi hat eine klassische Ausbildung genossen, was sich nicht nur in ihrer tadellosen Technik und ausdrucksstarken Tongebung zeigt, sondern auch in der Wahl ihres Repertoires und ihres musikalischen Universums. In ihren eigenen Kompositionen stellt sie immer ihre persönliche Geschichte in den Vordergrund, der sie mit dem Variationsreichtum des Jazz ausdrückt.